Inhaltsverzeichnis

6.7.

 London

7.7.

 Canterbury

8.7.

 Hastings, Rye, Brigthon

9.7.

 Portsmouth, Southampton

10.7.

 Salisbury, Stonehenge

11.7.

 Exeter, Torquay

12.7.

 Plymouth, Dartmoor

13.7.

 Eden Project, Falmouth

14.7.

 Falmouth, St. Ives

15.7.

 Tintagel

16.7.

 Bristol, Cardiff

17.7.

 Bath

18.7.

 Oxford

19.7.

 Cambridge

20.7.

 London

Montag, 15. Juli


(Reiseroute: Falmouth - Tintagel - Clovelly - Greenham)

Seufz, heute werden wir uns also erstmals ostwärts bewegen, es beginnt also so etwas wie die Rückreise. Über Truro, wo wir das nächste B&B buchten, fuhren wir weiter nach Tintagel. Tintagel selbst ist wohl die größte Touristenfalle, die uns untergekommen ist. Wer böse denkt, könnte auch behaupten, dass es aus dem Nichts wegen Nichts zu einer der größten Attraktionen Südenglands gemachte wurde. Wieso das? Nun, Tintagel hat bis 1900 Trevena geheißen. Danach hat man den den Namen geändert, da Tintagel Castle von den englischen Historikern immer wieder als Geburtsort des legendären König Artus genannt wurde und die Burg möglicherweise an der Küste bei Trevena stand. Dabei ist gar nicht sicher, ob das überhaupt Historiker waren, man vermutet, dass sie eigentlich "nur" Schriftsteller waren und viele Mythen und Sagen zusammengetragen haben. Es dürfte zwar feststehen, dass es die Person Artus gegeben hat, aber er war niemals König und vermutlich auch sonst kein wichtiger Mann. Und außerdem stammt das Schloss überhaupt nicht aus der Zeit von Artus.

Egal, aus welchen Gründen auch immer jemand nach Tintagel kommt, er kommt um König Artus' Burg zu sehen. Wenn er den langen Fußmarsch vom Ort Tintagel zum Tintagel Castle auf sich nimmt, sieht er dann aber auch nur ein paar verfallene Mauern (bei uns würde man das nicht einmal mehr als Ruine bezeichnen!), die einmal eine Burg waren. Wir haben den Weg mit über einem Kilometer und vielen Treppen gescheut, nachdem wir dieses englische Wahrzeichen auf den dortigen Postkarten gesehen hatten.


(Hinweistafel zum Tintagel Castle, diverse Ansichten zum Tintagel Castle - ja, wo ist es denn?)

Da wir außerdem zu einem nächsten B&B eine längere Fahrt vor uns hatten, fuhren wir dann zügig weiter zum nächsten großartigen Ausflugsziel, nach Clovelly. Clovelly war einmal ein kleines Dorf, bis es 1724 komplett von einem Privatmann aufgekauft und später unter Naturschutz gestellt wurde. Die Besitzer achten seit damals darauf, dass sämtliche baulichen Änderungen zum Ortsbild passen und so aussehen wie im 18. Jahrhundert, Autos dürfen bzw. können in Clovelly nicht fahren, sämtliche notwendige Dinge des täglichen Bedarfs werden mit Eseln (!) befördert. Man könnte Clovelly somit auch als Museumsdorf bezeichnen. Für Touristen ist Clovelly mit dem Auto nur bis zum sogenannten Village Centre zu erreichen. Dort lässt man das Auto stehen, zahlt 3.50 Pfund Eintritt und darf sich dann über Strassen mit bis zu 35% Steigung, teilweise also nur mehr über Treppen, abwärts in Richtung Meer bewegen. Der Rückweg zum Auto selbst ist dann entsprechend anstrengend, weil der ganze Weg nach oben natürlich auch wieder zurückgelegt werden muss. Wir haben uns dieses Spektakel entgehen lassen, da das Treppensteigen Claudias Fuß vor große Probleme stellte und wir eigentlich schon eine Reihe von schönen Dörfern gesehen hatten.

Der Weg zum nächsten B&B erinnerte uns kurz an vergangene Erfahrungen mit Farmen, aber in diesem Fall völlig unbegründet, weil wirklich nur das allerletzte sehr kurze Stück wieder einspurig war. Und das aus gutem Grund: die Strasse verlief bereits am Grundstück dieses B&B und das Grundstück war doch sehr groß, denn dort stand ein echter alter englischer Adelssitz aus dem 19. Jahrhundert. Das Gebäude haben die Eigentümer in den letzten Jahren hervorragend renoviert und so kommt dort wirklich ein wenig Burgflair auf.


(B&B im Burgstil)

Generell liegt aufgrund der Erfahrung dieser letzten beiden Tage die Vermutung nahe, dass die Nordküste von Cornwall arm an Sehenswürdigkeiten ist und sich deswegen krampfhaft an jeden Strohhalm klammert, um der Südküste Paroli zu bieten - der Süden war insgesamt wesentlich interessanter.

Und wieder: Der zweite Tag ohne Regen!

14.7. Falmouth, St. Ives | 16.7. Bristol, Cardiff