Inhaltsverzeichnis

6.7.

 London

7.7.

 Canterbury

8.7.

 Hastings, Rye, Brigthon

9.7.

 Portsmouth, Southampton

10.7.

 Salisbury, Stonehenge

11.7.

 Exeter, Torquay

12.7.

 Plymouth, Dartmoor

13.7.

 Eden Project, Falmouth

14.7.

 Falmouth, St. Ives

15.7.

 Tintagel

16.7.

 Bristol, Cardiff

17.7.

 Bath

18.7.

 Oxford

19.7.

 Cambridge

20.7.

 London

Freitag, 12. Juli


(Reiseroute: Kenn - Plymouth - Dartmoor - Yelverton)

Beim Frühstück jubelte Claudia erstmals, es gab "Baked Beans" (die in der Tomatensauce), die nicht jedermanns Sache sind. Über die kleine Strasse fuhren wir vom B&B zurück auf die Autobahn und dann weiter Richtung Süden nach Plymouth, der Regen blieb uns auch hier treu. Plymouth rühmt sich ebenso wie Southampton, dass die Pilgerväter auf der Mayflower dort in Richtung Amerika aufgebrochen sind, richtig ist dabei, dass die Mayflower ursprünglich aus Southampton kommend in Plymouth einen kurzen Zwischenstopp einlegte, um anschließend über den Atlantik zu segeln. Dementsprechend stolz ist Plymouth auf die Mayflower, was an den sogenannten "Mayflower Steps", also den letzten Stufen, die die Pilgerväter am alten Kontinent genommen haben, zu erkennen ist. Als wir uns diese und die entsprechende Gedenktafel im Hafen ansahen, donnerte gerade ein Militärflugzeug in sehr geringer Höhe über den Hafen, dementsprechend laut war es auch. Da es auch sehr schnell war, ist es auf unserem Foto leider nicht mehr ganz in der Mitte. In der Tourist Information erfuhren wir dann, dass gerade eine Flugshow der RAF in Plymouth stattfand und dass die Piloten dort ihre Kunststücke zeigten.


(Plymouth: Erinnerungen an 1620, Peter auf den "Mayflower Steps", Militärflugzeug über dem Hafen)

Ein paar Schritte neben der Tourist Information befindet sich ein Elizabethean House, das im Stile des (ausgehenden) 16. Jahrhunderts eingerichtet ist und in dem es noch die Originaleinrichtung aus dieser Zeit zu sehen gibt. Angeblich war dieses Haus die Unterkunft eines Schiffkapitäns. Insgesamt liefert es einen guten Eindruck von der damals kargen Einrichtung eines Hauses und auch der Größe der Menschen dieser Zeit, denn im Obergeschoss sind die Türen gerade mal 1,60 Meter hoch.


(Einrichtung im Elizabethean House)

Der vielleicht schönste Teil von Plymouth ist "The Hoe", ein Park am Meer, in dem sich ein Leuchtturm und auch eine Statue von Sir Francis Drake, der zuerst als "Pirat Ihrer Majestät" tätig war, dann zum Sir geadelt wurde uns 1588 die spanische Armada vor Plymouth vernichtend schlug, befinden.


(Leuchtturm, Sir Francis Drake Statue)

Von Plymouth fuhren wir ein Stück nördlich nach Dartmoor. Dartmoor ist ein Hochmoor, das 1951 zum ersten englischen Nationalpark erklärt wurde. Dort findet man dann eine großartige Landschaft, Sümpfe und ungewöhnliche Felsformationen - ein Paradies zum Wandern, das nur einen kleinen Nachteil hat: 200 Regentage im Jahre sind hier üblich. Das bedeutet dann natürlich auch Nebel und alles was sonst zum klassischen britischen Wetter gehört - welches Wetter wir hatten brauchen wir vermutlich nicht näher auszuführen. Aber Dartmoor hat auch seine wirklich schönen Seiten, so ist hier ein große Anzahl an Schafen unterwegs (diese flüchten zwar, wenn man ihnen zu nahe kommt) und es gibt eine Rasse von kleinen Wildpferden (die sogenannten Dartmoor Ponies), die allerdings lange nicht so scheu wie die Schafe ist. Das Füttern der kleinen Pferde sollte man übrigens unterlassen, auch wenn sie noch so sehr betteln. Der Grund liegt einfach darin, dass die Pferde genug zu Fressen finden und nicht daran gewöhnt werden sollen, von den Menschen Futter zu bekommen, damit sie dann nicht nur auf den Strassen und Parkplätzen auf Futter warten und eventuell sogar Verkehrsunfälle verursachen.


(Schafe im Dartmoor)


(Dartmoor Ponies)


(Dartmoor Landschaft und die unvermeidliche Telefonzelle mitten im Nirgendwo)

Wem Dartmoor aus der Literatur bekannt vorkommt, der liegt auch nicht falsch. Sir Arthur Conan Doyle lässt seinen Detektiv Sherlock Holmes im "Hund von Baskerville" nach der gefährlichen Bestie im Moor suchen. Den Roman hat er in einem Hotel in Princetown (liegt mitten in Dartmoor) geschrieben, heute ist in diesem Gebäude die lokale Tourist Information und ein kleines Dartmoor Museum untergebracht.


(Dartmoor Museum: Sherlock Holmes, Informationstafel zum "Hund von Baskerville")

Am Rande von Dartmoor war dann auch unsere nächste Unterkunft, so wie am Vortag wieder eine Farm, diesmal sollte die Anreise aber noch beschwerlicher werden. Die Strassen waren noch enger, man streifte mit dem Rückspiegel an den Hecken, die Ausweichplätze waren noch seltener und der Weg von der Ortschaft zur Farm dauerte 12 Minuten. Das klingt zwar nicht nach viel und ist es von der Strecke her auch nicht, da man relativ langsam fährt. Mit der ständigen Ungewissheit, dass da jemand entgegenkommen könnte und man dann vielleicht 300 Meter zurückschieben müsste, um ausweichen zu können, war das sehr viel. Außerdem ist zu bedenken, dass das 12 Minuten zur Farm, 12 Minuten zum Abendessen in den "nahegelegenen" Ort, wieder 12 Minuten zurück zur Farm und am nächsten Tag in der Früh 12 Minuten weg von der Farm sind. Eines stand für uns fest: Das war die zweite und sicherlich letzte Farm in diesem Urlaub. Interessant ist auch, dass es selbst am Ende der Welt (wo diese B&B zweifellos war), noch Empfang für unsere Mobiltelefone gab!

Aufgrund dieser Erfahrungen ergaben sich später immer wieder einige interessante Gespräche während der Fahrt:

Peter: "Die Strasse ist sch....!"
Claudia: "Sei froh, dass sie zweispurig ist."
Peter: "Du hast ja recht!"

11.7. Exeter, Torquay | 13.7. Eden Project, Falmouth