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(Reiseroute: Alfriston - Portsmouth - Southampton)
Obwohl wir es nicht für möglich hielten, wurde das Wetter noch schlechter, wir hatten Dauerregen und beim Einräumen des Autos stieg ein Engländer aus seinem Auto und begrüßte uns mit "Nice weather - for ducks!", das sagt wohl alles. Im Laufe des Tages verbesserte sich das Wetter aber dann doch und am Nachmittag konnten man dann das ein oder andere Stück Himmel durch die Wolkendecke erkennen. Auf dem Weg zum Etappenziel Southampton blieben wir nochmals in Brighton stehen, um uns den Royal Pavilion auch von innen anzusehen. Leider ist es auch dort nicht erlaubt zu fotographieren, denn für englische Verhältnisse war dieses Schloss mehr als ungewöhnlich. George IV. hatte es erbaut als der indische Baustil gerade "in" war, aber es sind mehr als nur indische Einflüsse, die den Royal Pavilion prägen, so sind auch arabische, chinesische und japanische Elemente Teil des Schlosses.
Von Brighton aus fuhren wir dann nach Portsmouth. Portsmouth selbst ist eigentlich keinen Besuch wert, außer man interessiert sich für das Geburtshaus von Charles Dickens oder die historischen Schiffe, die dort im Hafen liegen. So können dort die HMS Victory (Flaggschiff von Admiral Nelson in der Schlacht von Trafalgar), die HMS Warrior (erstes Kriegschiff mit Segel und Dampfantrieb) und die Mary Rose (Flaggschiff von Henry VIII., das 1545 gesunken und 1982 geborgen und restauriert wurde und deswegen in entsprechenden Zustand ist) besichtigt werden. Das Problem daran war aber, dass der Eintritt für die Besichtung des Naval Museums und der Schiffe separat zu bezahlen ist. Und das waren jeweils so zwischen 5 und 6 Pfund - für unser geringes Interesse an Schiffen aber in jedem Fall zu viel.
(Geburtshaus von Charles Dickens, HMS Warrior)
Wesentlich sympathischer als Portsmouth ist Southampton - ein großer Park im Zentrum, eine Fußgängerzone, viele Blumen - Southampton lädt zum Spazieren ein. Ein Denkmal für die Opfer der Titanic erinnert an das damals größte Passagierschiff aller Zeiten, das am 10. April 1912 aus Southampton ausgelaufen ist. Ein weiteres Denkmal erinnert an die Mayflower und die Pilgerväter, die 1620 von Southampton aufgebrochen sind, um sich in Amerika anzusiedeln. Völlig unnötig hingegen ist das in unseren Reiseführern angepriesene Medieval Merchants House, das ein Handelshaus aus dem Mittelalter darstellt. Aber das ist es auch schon, ein altes, nicht restauriertes Haus, das so aussieht oder aussehen soll, als ob es 500 Jahre alt wäre, an der einen Seitenwand sind die Fenster plump mit roten Ziegeln zugebaut worden, alles in allem ein Genuss für das Auge! Ob man auch hineingehen kann, konnten wir nicht feststelle, denn es war schon geschlossen, als wir hinkamen und eine Tafel mit Öffnungszeiten konnten wir nicht entdecken. Zum Abschluss verleibten wir uns im Pub "Duke of Wellington" ein verdientes Abendessen ein.
(Titanic Denkmal, ein Teil der alten Stadtmauer, Mayflower Denkmal, Duke of
Wellington)