Inhaltsverzeichnis

6.7.

 London

7.7.

 Canterbury

8.7.

 Hastings, Rye, Brigthon

9.7.

 Portsmouth, Southampton

10.7.

 Salisbury, Stonehenge

11.7.

 Exeter, Torquay

12.7.

 Plymouth, Dartmoor

13.7.

 Eden Project, Falmouth

14.7.

 Falmouth, St. Ives

15.7.

 Tintagel

16.7.

 Bristol, Cardiff

17.7.

 Bath

18.7.

 Oxford

19.7.

 Cambridge

20.7.

 London

Samstag, 6. Juli

Nach entsprechend zeitigem Aufstehen fuhren wir per Taxi zum Flughafen, das Flugzeug der British Airways hob wie geplant um 8:30 Uhr ab und wir konnten uns erst mal entspannen und auf das sicherlich großartige Frühstück freuen. Und so war es dann auch, das übliche Essen: ein süßer Sandwich mit Schinken und Käse, aber ohne sonstiges Zeug wie Marmelade oder gefährliche Saucen, ein staubiger Muffin und ein seltsamer Fruchtsalat. Der Flug selbst war recht ruhig, allerdings kann ein Airbus beim Abheben schon sehr laut werden, und wir sind pünktlich in Heathrow gelandet. Dort machten wir uns auf zum Alamo-Büro um unser Auto abzuholen. Die Mietwagenbüros sind auf diesem riesigen Flughafen recht weit außerhalb, deswegen besitzt jede Mietwagenfirma ihre eigenen Shuttle-Busse, mit denen man abgeholt wird. Die Formalitäten im Alamo-Büro waren schnell erledigt und wir konnten uns entsprechend unserer Reservierung einen Klasse A-Wagen (Daewoo Matiz oder ähnliches) vom Parkplatz aussuchen, der Schlüssel würde stecken. Auf dem recht leeren Parkplatz gab es dann aber kein Klasse A-Auto mehr, also sprachen wir einen der Mitarbeiter darauf an, dieser sah sich um und stellte fest, dass weder Klasse A- noch Klasse B-Autos dort standen, und dass wir damit (um den gleichen Preis) ein Klasse C-Auto erhalten würden. Nachdem auch davon nur mehr eines vorhanden war, stürzten wir uns auf dieses, denn einen noch größeren Wagen wollten wir nicht mehr. Die Rechnung - unbekanntes Auto plus unbekannte Strecke plus Links-Fahren - hat schon gereicht, da muss nicht noch ein wirklich großes, unbekanntes Auto dazukommen.

Nach zwei Runden am Parkplatz begann dann die große Reise mit einer Fahrt quer durch London zum ersten Hotel. Insgesamt war das schon eine Herausforderung, erstmals nach vielen Jahren wieder auf der linken Seite zu fahren - und dann gleich quer durch das vielbefahrene London! Nach einiger Zeit kamen wir dann aber wohlbehalten im Travel Inn Putney Bridge an. Das Zimmer im Hotel war eigentlich wesentlich besser als erwartet, wir hätten ein kleines typisches Londoner Zimmer in einem alten Haus befürchtet, aber wir wurden mit einem modernen Haus mit netten freundlichen Zimmern überrascht! Nachdem wir noch Zeit bis zum abendlichen Konzert hatten, fuhren wir erst mal mit der U-Bahn ins Zentrum, um dort ein paar Plattenläden heimzusuchen. Claudia fand ein paar nette Pet Shop Boys-CDs, wobei sie eine seltene japanische CD ("Special 96") um günstige 275 englische Pfund verschmähte! Ein routinemäßiger Gang durch die Oxford Street beendete den sehr kurzen Einkaufsbummel.

Danach fuhren wir heim ins Hotel um die eingekauften Dinge abzuliefern, und machten uns dann wieder per U-Bahn auf den Weg zur Brixton Academy, dem Ort des ersten der drei Pet Shop Boys-Konzerte, die wir uns in diesen beiden Wochen ansehen wollten. Das Konzert selbst war großartig, wenn auch sehr, sehr laut, von der Setlist her ein Greatest Hits-Konzert mit einigen Songs vom letzten Album, also so wie man es gerne hat. Die positiven Überraschungen waren "Domino Dancing" und "Left To My Own Devices", die in dieser Form wirklich gut geklungen haben. Auch "A Red Letter Day", "Love Comes Quickly" und "Go West" waren fantastisch, aber in diesem neuen Arrangements ja bereits von der University-Tour bekannt. Wir hatten in der Brixton Academy Sitzplätze, sind also oben am Balkon gesessen und konnten das Konzert damit aus einem ganz anderen Blickwinkel verfolgen. Bedenklich war allerdings, wie sehr der Balkon bei den beiden Zugaben ("Left To My Own Devices" und "It's A Sin") wackelte, irgendwie genießt man das Konzert dann nicht so sehr, weil man ein wenig fürchtet, der ganze Balkon könnte nach unten krachen. Nach dem Konzert warteten wir über eine Stunde am Hinterausgang, um vielleicht noch das eine oder andere Autogramm zu ergattern, aber es passierte leider nichts. Möglicherweise standen wir beim falschen Ausgang. Nachdem es dann schon sehr spät war, blieb uns nichts anderes übrig als mit dem Taxi zum Hotel zurückzufahren.

Travel Inn

Travel Inn lautet der Name einer Hotelkette, die über Großbritannien verstreut mehr als 240 Hotels besitzt, die alle gleich (oder zumindest sehr ähnlich) aussehen, vom Teppich über Bett und Dusche, irgendwie fühlt man sich dann nach einiger Zeit ein wenig heimisch. Nachdem uns diese auch nicht übermäßig teuer vorgekommen sind, haben wir immer wieder auf die Travel Inns zurückgegriffen.

In manchen Gegenden Englands (rund um Oxford oder Cambridge) sind diese sogar wesentlich billiger als vergleichbare Bed & Breakfasts. Nicht ganz optimal sind allerdings die in dem Travel Inn Guide aufgelisteten Beschreibungen, wo sich das jeweilige Travel Inn befindet und wie man dort hinkommt.


(Travel Inn "Standardzimmer")

Fiat Stilo

Unser Klassa C-Wagen war ein Fiat Stilo, alles in allem kein schlechtes Auto, im Vergleich zu unseren eigenen Autos aber relativ groß und vor allem relativ breit, ein hoch technisches Auto, das einfach alles weiß (ob der Gurt angelegt ist, ob die Türen offen sind, etc.). Im Heck war auch ein Abstandsmesser eingebaut und sobald der Rückwärtsgang eingelegt wurde und man vom einem Hindernis weniger als einen Meter entfernt war, gab unser Stilo ein akustisches Signal von sich, das immer schneller und penetranter wurde, je näher man dem Hindernis kam. Prinzipiell ein gute Sache, wird das allerdings irritierend, sobald hinten ein Fußgänger vorbeigeht und der Lärm für drei Sekunden losgeht und dann wieder aufhört.

Wirkliche lästig war aber die andauernd auftretende Meldung "Boot Open". Beim ersten Mal dauerte es ein wenig, bis wir mit Hilfe der Betriebsanleitung herausfanden, dass "Boot" der Kofferraum ist! "Boot Open" ist immer dann aufgetreten, wenn der Kofferraum geöffnet wurde, nachdem wir so ziemlich jeden Tag wo anders übernachteten und damit die Koffer immer ins Hotel und wieder ins Auto brachten, zeigte das Display also täglich "Boot Open". Verwirrend daran war, dass die Anzeige auch kommt, wenn der Kofferraum geschlossen war! Die Standardprozedur in diesem Fall lautet also: aussteigen, Kofferraum öffnen, zusperren, Kofferraum wieder schließen, einsteigen. Warum wir "Boot Open" nicht ignoriert haben? Richtig, sonst hätte der Stilo dauernd gelärmt, dass der Kofferraum offen ist. Nachdem ja jedes Auto einen Namen haben muss, lag es aufgrund dieser Eigenschaften ja auf der Hand, dass wir ihn "Dilo" nannten. Abgesehen davon waren wir aber mit dem Wagen sehr zufrieden, Servolenkung, ABS und viele weitere nützliche Extras sind wir von unseren Autos nicht gewohnt.

7.7. Canterbury